Mario Garcia (33)
Geschäftsführer und Küchenchef, mariogarcia GmbH, Horw

Mario bewundert seine Mutter heute noch dafür, wie sie es schaffte, der Familie immer mittags und abends ein warmes Menü aufzutischen. Schon als Bub stand er mit ihr in der Küche und verspürte eine grosse Leidenschaft für Lebensmittel. Seine Mutter würde zwar nie behaupten, er habe seine Fertigkeiten von ihr erlernt, ist aber gleichwohl stolz darauf, ihm das Kochen näher gebracht zu haben. Eine Zeitlang konnten die beiden nicht mehr gemeinsam in der Küche stehen. «Mein absoluter Perfektionsdrang kam uns in die Quere, aber mittlerweile geht es wieder», sagt Mario. Sein Herz schlägt für Schönheit und Präzision, das Thema verfolgt ihn sogar – auch wenn nicht immer alles perfekt sein kann. Ausser beim Kochen: «Da habe ich alles selbst in der Hand.»

Mario ist Teamchef der Schweizer Kochnationalmannschaft und Gewinner des Bocuse d’Or Suisse 2018. Ein Jahr später erreichte er im Weltfinale des Bocuse d’Or den fünften Rang. Nach rund zweieinhalb Jahren Wettbewerbspause möchte er nun beim Goldenen Koch, den er als sehr authentisch und realitätsnah bezeichnet, herausfinden, wo der Weg hingeht. Seinen Kochstil beschreibt er als einfach und detailverliebt. Vieles geht über das Visuelle – der Geschmack muss zwar auch stimmen, aber wenn ihm ein Gericht nicht gefällt, hat es keine Chance. Die Ausrichtung ist präzis und hat eine Linie. Auch mag er keinen Schnickschnack.

Früher war es sein grösster Traum, den Bocuse d’Or zu gewinnen. Heute haben sich seine Prioritäten verändert: «Eine eigene Familie zu haben und glücklich sein, ist mir das Wichtigste.» Wohin seine berufliche Reise geht, kann er momentan nicht sagen. Es könnte ein cooles Konzept, ein grosses oder aber auch ein kleines Restaurant werden. Hauptsache vielseitig und abwechslungsreich, sonst würde es ihm langweilig. Sein bester Freund würde ihn als liebevoll und diszipliniert bezeichnen, aber auch als stur. Vor allem, wenn es nicht nach seinem Kopf geht. Gerne möchte er mit seiner Freundin nochmals Namibia besuchen und allgemein Südafrika bereisen. Früher bestand sein Leben nur aus Arbeit und Aufgaben: «Mittlerweile weiss ich, dass es auf die richtige Balance ankommt.»